Von Sankt Goar nach Schifferstadt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in einem museumartigen Speisesaal fühlte ich mich fit genug für die zweite Etappe. Keine Schmerzen, Radhose am Vorabend frisch gewaschen und auf der Heizung getrocknet – es konnte also wieder losgehen.



Auch am zweiten Tag ging es erst einmal für 27 Kilometer brav am Rhein entlang bis nach Bingen, wo ich den Fluss für längere Zeit verließ. Es war kalt, relativ windig und neblig und abseits des Rheins wurde es schnell hässlich – Radwege neben Autobahn und Bundesstraßen, kaum ein Bäumchen, das den Wind abhielt.



Ich kam durch unzählige Dörfer, die alle auf -heim enden (Welgenheim, Zotzenheim, Bickelheim, Dintesheim, …) und die ich wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Letztendlich war es ein Fehler, nicht am Rhein entlang zu fahren, aber ansonsten wäre die Gesamtstrecke zu lang geworden. Eine Pause bei irgendeinem Bäcker hob meine Stimmung an und irgendwann kam auch die Sonne wieder raus.
Ich hatte das bei meiner Planung gar nicht auf dem Schirm, aber relativ plötzlich ging es ziemlich steil durch die abgeernteten Weinberge. So steil, dass sich die fehlenden Reserven von gestern bemerkbar machten und ich mein Rad immer wieder die Steigungen hochschieben musste.



Hinter Alzey war der Fahrbahnbelag teilweise nur für Mountain-Bikes gedacht und beim Versuch eine extrem vielbefahrene Straße zu umfahren, bin ich mitten im Acker gelandet und musste auch hier mein Rad wieder schieben. Ich war am Ende.



Nach 120 statt geplanten 115 Kilometern kam ich nach sieben Stunden in meiner Unterkunft an. Ich war nur noch fix-fertig, aber Lieferando, eine Pizza und ein Liter Cola belebten mich wieder.
Hier die komplette Tour bei ➡️ Komoot:
Lied des Tages
Step Aside von Goodbye June.
Genau der richtige Song für eine Fahrt durch’s deutsche endlos vorkommende Hinterland.
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