Jede Radfahrerin hat sie – die eine Runde, die man immer wieder fährt. Keine epische Tour, keine spektakulären Pässe, sondern die platte Strecke für eine schnelle Trainingseinheit. Meist auf Radwegen, bisschen Straße, kein Schotter, ein paar Ampeln.
Meine 25-Kilometer-Standardrunde beginnt und endet direkt vor meiner Haustür. Nichts außergewöhnliches und genau deshalb so wertvoll: kein Planen, kein Stress – einfach aufs Rad steigen, losfahren und den Kopf freibekommen – diese Strecke ist mein zuverlässiger Begleiter.
Erstmal raus aus dem Viertel, an Industriegebiet und Autobahnauffahrt und damit auch an Hunderten von Feierabendfahrern vorbei bis zum ersten (und einzigen) Highlight: B31n
Die Ortsumgehung von Köln-Meschenich ist meine persönliche Rennstrecke. Feinster Asphalt auf 2,5 Kilometern, keine Autos! Wenn das doch nur immer so bleiben könnte … aber demnächst ist Schluss und ein erstes Teilstück wird für den motorisierten Verkehr freigegeben.
Ich fahr schnellstmöglich am Kölnberg vorbei, auf der K31 weiter in Richtung Rondorf. Die Straße ist schmal und der Belag am Fahrbahnrad über beinahe die komplette Länge aufgerissen – also Achtung vor den PKWs wenn man maletwas mehr Richtung Mitte fahren muss. In Rondorf geht’s links ab in Richtung Stadtwald, wobei man die Straße wieder mit Autos teilt und diese wahrscheinlich manchmal an den Rand des Wahnsinns treibt, weil Überholen oft nicht möglich ist.



Ab jetzt fast nur noch Radweg
Kurz vor dem Verteilerkreis biege ich links auf den Radweg parallel zum Militärring. Diese 800 Meter sind in einem perfektem Zustand, was sich aber ab Überquerung der Brühler Landstraße leider komplett ändert. Schlaglöcher rechts, Schotter links und in der Mitte Gras – man hat die Wahl. Was den Gravel-Biker freut, nervt mich extrem.


Auf den folgenden 3 Kilometern ändert sich am miserablen Zustand des Radwegs leider kaum etwas. Aber ab meiner Lieblings-Hass-Kreuzung Luxemburger Straße/Militärring biege ich wieder mal links ab in Richtung Hürth.
Der Belag ist OK, von ein paar unermüdlich grabenden Wurzeln mal abgesehen. Ab Efferen ist man endgültig wieder in der Zivilisation angekommen und man konkurriert mit Autos, RadfahrerInnen, Bussen und der Straßenbahn. Mal Fahrradstraße, mal fast stillgelegte Straßenabschnitte, mal Radweg. Und immer wieder Ampeln und Schienen – von der bis 2029 dauernden Baustelle auf der Lux will ich gar nicht sprechen. Dort kann man eigentlich überhaupt nicht fahren.



Hinter Hürth gibt’s die einzige ernstzunehmende Steigung parallel zur Ortsumgehung. Freier Radweg und daneben der Stau, der sich im Schritttempo nach Brühl, nach Erftstadt und zur Autobahn schiebt. Vier Kilometer durch den Wald, was nett sein könnte, wenn man die Raser links von einem ignoriert.



Bergauf bedeutet auch immer bergab: auf dem Radweg neben der Theodor-Heuss-Straße kann man 1,5 Kilometer lang den Berg runterrollen. Noch ein paar Schlenker nach links und ich bin nach meiner 25-Kilometer-Standardrunde wieder daheim.

Hier die Runde bei ➡️ Komoot:
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[…] orientierungslos in die falsche Richtung geradelt, denn eigentlich wollte ich einfach meine Standard-Runde drehen. Letztendlich war es ein kleines Durcheinander und ich bin – die frühe Dunkelheit […]