Manche Menschen betonen ihre Individualität stärker als andere, selbst wenn dann zum Schluss doch wieder alle gleich aussehen, zumindest innerhalb ihrer Bubble. Meine vermeintliche Individualität beruht hingegen auf den drei großen A:
Altersstarrsinn, Arroganz und Apathie.
Das Ergebnis ist, dass ich manchmal auf Teufel komm raus und entgegen aller Vernunft und Erfahrung unbedingt etwas anders machen muss, als der Rest der Welt.
Warum mein Rad sich (natürlich) von anderen Fahrrädern unterscheiden musste
Seit Dezember 2021 habe ich keine einzige andere Radfahrerin mit Fitness-Bike unterm Hintern gesehen. Entweder waren es Rennradfahrer, Gravel-Fahrerinnen oder Mountain-Bikers, die unzähligen straßenverkehrordnungskonformen Trekking- und Stadtradler mal eh komplett außen vor gelassen. Das allein wäre gemäß den drei A schon mal der erste Grund 🙂

Entweder biste wirklich sportlich-ambitioniert unterwegs und fährst Rennrad oder du bist es eben nicht. Oder du bist wenigstens cool trendy und fährst auch mal abseits der Straße über Schotter und Waldwege mit einem angesagten Gravel-Bike – Unabhängigkeit und Freiheit in eine überdimensionierte Satteltasche gepackt, auf der Suche nach einem Micro-Abenteuer am Pfingstwochenende. Und ein Mountain-Bike hab ich schon. Tja.
Wie hier bereits erwähnt, bleibt da nicht viel übrig und die Auswahl an Fitness-Bikes (oder wie immer auch die Dinger heißen) ist mehr als übersichtlich. Es ist momentan nicht einfach unmöglich an Gravel-Bikes vorbeizukommen, die SUVs der Rad-Branche, die es geschafft hat, dem allgemeinen Radler einzureden, es würde sich dabei um den neuen Standard handeln.
Mit einem Fitness-Bike war der imaginäre Individualitätsfaktor also ziemlich hoch – Grund 2.

Gravel-Bikes fahren hier in der Gegend zwischen Bonn und Köln nur Hipster-Väter mittleren Alters mit wildem Vollbart und oft im Doppelpack. Und Rennräder werden entweder von alten Männern in zu engen Team-Trikots oder von jungen Großstädter*innen in beige-oliv-kotz gefahren. Beides bin ich nicht, damit hatte ich schon Grund Nummer 3.
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[…] Sorge, das war nicht irgendeine impulsive Entscheidung – das war der Höhepunkt monatelanger schlafloser Nächte, endloser Internet-Recherche und der […]